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Letelner Str. 118, früher Weserstr. 118, Leteln Nr. 9, Hofname „Loffiens“
Bitte respektieren Sie immer die Privatsphäre der Besitzer
Der Hofname geht auf Levin Bakemeier zurück, der um 1650 auf diesem Hof saß.
Diese Hofstätte wird zwar schon in den Quellen des 16. Jahrhunderts genannt, allerdings gehört sie nicht zu den ältesten Höfen. Es war die neunte Besitzung, die in Leteln entstanden ist. Vermutlich ist der Hof durch Teilung entstanden. Die ältesten nachweislichen Besitzer hießen Bakemeier, nach 8 Generationen folgte der Name Meier. Anton Friedrich Gottlieb Meier stammte vom Hof Nr. 4 und heiratete die Erbin Sophie Christine Bakemeier.
1872 wurde das bestehende Hofgebäude vom Ende des 18. Jahrhunderts von Carl Heinrich Christian Bakemeier und Marie Eleonore Bakemeier zu einem großzügigen Vierständerhaus umgebaut. Das Kammerfach erhielt einen massiven Backsteingiebel mit Fenstereinfassungen aus Sandstein. Zu beginn des 20. Jahrhunderts wurde an die Westseite des Hauses ein Stall angebaut, der dann auch das Backhaus einschloss. Hinter dem Hof auf der Südseite lag ein großer Obstgarten.
Auf dem Hof stand bis in die frühen 1960er Jahre eine große Scheune aus der Mitte des 19. Jahrhunderts
Bis in die 1970er Jahre gab es auf dem Hof auch noch die Reste einer Göpelanlage.
Zum Hof gehörte ein Leibzuchtshaus, das 1820 verbaut worden war und in den 1970 Jahren abgebrochen wurde.
Das Haupthaus steht unter Denkmalschutz.
Loffiens Anton, Anton Meier (1882-1964), hatte den Hof schon in frühen Jahren von seinem Großvater geerbt. Es wird ihm nachgesagt, dass er sich harter landwirtschaftlicher Arbeit nicht so sehr verpflichtet fühlte. Er war oft auf seinem Fahrrad im Dorfe zu sehen. Er wurde einmal darauf angesprochen, dass er doch immer mit dem Rade unterwegs wäre. Er antwortete darauf, dass er doch auch mal arbeitete. Sein Gegenüber fühlte sich zu der Äußerung verleitet: "Ach darum staubt das da hin und wieder bei Euch auf dem Hof".
Die plattdeutschen Wörter für diese Station heißen:
Flitzepee = Fahrrad. Das plattdeutsche Wort ist eine Verballhornung des Wortes Veloziped. Die alten bequemen Fahrräder mit den gepolsterten Sätteln wurden auch scherzhaft "Schääse" genannt, die plattdeutsche Kurzform für Chaiselongue.
Kooakmeschien = Küchenherd. Die Koch-Maschine war aus Sicht der Landbevölkerung im Vergleich zum alten offenen Herdfeuer oder dem gemauerten Herd eine technische Errungenschaft. Neben der Kochplatte gab es ein Wasserschiff und einen Backofen. Insgesamt also eine fortschrittliche Entwicklung für die Küche und den Haushalt. Bekannt sind die weiß oder grün emaillierten Herde mit einer blanken Rehling.
alle Fotos © Jürgen Sturma
Die Texte wurden vom Ortheimatpfleger für Leteln, Jürgen Sturma, geschrieben und sind urheberrechtlich geschützt.
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Weitere Links:
Kleine historische Chronik von Leteln
Internetseite des Ortsheimatpflegers
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