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Rommelmanns


Sie sind hier: Leteln Nr. 6, Letelner Str. 103


Letelner Str. 103, früher Weserstr. 103, Leteln Nr. 6, Hofname „Rommelmanns“

Bitte respektieren Sie immer die Privatsphäre der Besitzer

Sie stehen hier vor dem alten Hof Leteln Nr. 6, einem der wenigen erhaltenen großen Fachwerkgiebel im Dorf. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Wie man deutlich auf dem Torbogen lesen kann, wurde das Haus am 4. Juni 1875 durch Meister Gerling errichtet. Die Erbauer waren Christian Heinrich Gottlieb Rust und seine Frau Christine Marie Eleonore geb. Pook. In der Mitte des Bogens steht die alte Hausnummer.
Das Haus ist ein Vierständerhaus mit Querflur und Kammerfach. Das Haus hat einen "Vöschoppen", wie wir ihn bereits beim Hof Nr. 7 "Bentrups" kennen gelernt haben, d.h. die Dienentür ist um einjge Meter in das Haus verschoben.
Früher hieß der Hof nach den Besitzern "Jacobs Stette". Bereits 1568/69 wird ein "Richardus Jacob" unter den Letelnern Bauern genannt. 1675 sitzt Tönnies Jacob auf dem Hof für den 79 3/8 Morgen Land angegeben werden. 1721 wird ein Tönnies Jackob auf der Stätte genannt, der 8 Kühe, 4 Rinder und 5 Pferde und Fohlen hält. Die Familie Jacob holte sich die Frauen meist nicht aus der näheren Umgebung. Die kamen von Nordhemmern oder auch von der Bartlinge bei Südfelde. Die Frau des letzten der Familie Jacob war Sophie Louise Poos vom Meierhof in Eldagsen Nr. 1. Bis 1821 sitzt die Familie Jacob auf dieser Stätte. In diesem Jahr stirbt der Karl Heinrich Jacob in Leteln Nr. 6 im Alter von 44 Jahren an "Schlagfluss". also an einem Schlaganfall. Er hinterlässt keine Kinder. Die Witwe heiratet im gleichen Jahr Hermann Hinrich Rösener vom Meierhof in Frille Nr. 1. Die Familie verkauft den Hof an Johann von Behren aus Hahlen und gründet um 1830 die Stätte Nr. 19 an der Großen Trift. Von Behren kauft 1856 die alte Letelner Zehntscheune, die an seinen Hofplatz grenzt. Die Stätte geht schließlich an Christian Friedrich Rust aus Schiereneichen. Er hatte die Witwe Meier, geb. Riechmann Nr. 4 geheiratet und zog nach deren Tod mit seiner neuen Frau, Marie Leonore Holte aus Frille, auf die Stätte Nr. 6. Sein Sohn, Christian Heinrich Gottlieb errichtete mit seiner Frau, Christine Marie Eleonore Pook aus Dankersen 23, ein neues Colonatsgebäude und der Hofname änderte sich zu "Russ". Ein Letelner Original war "Russ Lowiese", die hier auf dem Hof lebte. Später kam der Name Rommelmann auf den Hof.

Die
plattdeutschen Wörter für diese Station heißen:

Süll = Schwelle; Setzschwelle. Der Hof lag auf einer kleinen Erhebung und so sagte man manchmal auch "Russ uppn Süll" zu diesem Hof. Der Süll ist auch der lange Balken, welcher der alten Dielentür als unterer Anschlag diente. Man konnte ihn herausnehmen, daher der Ausdruck Setzschwelle

Dössel. Für diesen Ausdruck gibt es kein hochdeutsches Wort. Dössel und Süll gehören zusammen, denn im Süll war in der Mitte eine Aussparung, in die der Dössel, der senkrechte Türanschlag hineingesteckt wurde. Das Gegenlager befand sich im Torbalken darüber.

alle Fotos © Jürgen Sturma

Die Texte wurden vom Ortheimatpfleger für Leteln, Jürgen Sturma, geschrieben und sind urheberrechtlich geschützt.



Informationen über Leteln finden Sie auch auf Instagram.

Weitere Links:

Kleine historische Chronik von Leteln
Internetseite des Ortsheimatpflegers

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